Dunkeldeutschland: Fußballspiel zur Arbeitszeit

Besonders früher Anpfiff. Dunkeldeutschland ist hier mal ganz wörtlich zu nehmen. Die Flutlichtanlage in Bischofswerda erfüllt nicht die technischen Anforderungen, sprich: sie ist nicht hell genug. An einem Freitag muss aber trotzdem gegen den 1. FC Lok Leipzig gespielt werden, aus Sicherheitsgründen.

Weil mit Hunderten Lok-Fans gerechnet wird, ist auch ein Polizeiaufgebot vor Ort. Das kann aber nur am Freitag in die Lausitz kommen. Am Sonnabend und Sonntag müssen die Beamten schon andere Spiele absichern, heißt es.

So kommt es also zu dem frühen Anpfiff um 16 Uhr. Kurz vor 18 Uhr ist laut Wetterexperten offizieller Sonnenuntergang in Bischofswerda. Da wird dann auch das Flutlicht noch etwas die Sicht verbessern.

Unabhängig davon, dass sich viele Zuschauer wohl frei nehmen müssten, um das Spiel zu besuchen, ist das auch für die Vereine nicht ganz unproblematisch. In dieser Liga gibt es kaum Vollprofis. Die Spieler gehen Berufe nach und müssen sich teilweise nun frei nehmen. Die Schiebocker und Leipziger nehmen es jedoch hin, ändern können sie an der Ansetzung nichts.

Bevor in Dunkeldeutschland die Sonne untergeht, will die favorisierte Loksche unbedingt die Siegpunkte eingefahren haben. Bei uns gibt es dafür bekanntlich zwei an der Zahl. Damit würden sie wieder an Chemie Leipzig in der Tabelle auf www.ddr-oberliga.de vorbeiziehen. Es wäre allerdings ein Sieg mit zwei Toren Unterschied nötig.

Das wollen die Schiebocker unbedingt verhindern. In den Duellen mit den Traditionsvereinen aus der früheren DDR-Oberliga hat sich die Mannschaft bisher immer gesteigert. Mit einem Erfolg könnte Fortschritt Bischofswerda sogar an Lok vorbeiziehen. Nur dürfte es dieses Mal noch weniger Unterstützung von den Rängen geben, wegen des frühen Anpfiffs. So lässt der Verband dem Verein keine Chance, den letzten Platz in der Zuschauertabelle zu verlassen. (guk)