Lichtenberg 47 klopft ganz oben an

Was für eine Tradition: Lichtenberg 47 bezwingt Anker Wismar 3:0. Bei der Paarung kommen Fußballhistoriker ins Schwärmen. Beide Vereine haben faszinierende Stadien, die den Charme großer Erfolge versprühen und sie leisten eine tolle Arbeit, aus der immer wieder Talente entspringen, ohne dass das große Geld des DFB für einen Leistungsstützpunkt vorhanden ist. Obwohl beide Vereine um 1950 ihre erfolgreichste Zeit hatten, sind sie sich in der DDR-Oberliga quasi aus dem Weg gegangen. Das geht heute im altehrwürdigen Hans-Zoschke-Stadion allerdings nicht.

Zur phantastischen Geschichte: Mit dem Aufstieg 1949 verstärkte sich die SG Wismar Süd mittels Fusion mit der BSG Schiffreparatur Wismar zur Zentralsportgemeinschaft (ZSG) Anker Wismar. Nach einer Saison stieg Anker aber wieder ab. Genau in dem Jahr gelang dem SC Lichtenberg 47 der Aufstieg. Doch auch für Lichtenberg ging nach einer Saison der Fahrstuhl wieder nach unten. Daran schloss sich wiederum die zweite Saison der Wismarer in der DDR-Oberliga an. Das sollte jedoch die größte Zeit beider Vereine gewesen sein. Sie schafften es danach nie wieder, in die Topliga der DDR zu kommen.

Bis heute! Seit Jahren stehen sich beide Vereine in der NOVF-Oberliga Nord gegenüber. Es gelangen sogar Spitzenpositionen am Saisonende, der Aufstieg gelang aber keinen von beiden. Jetzt klopft, 69 Jahre nach dem Abstieg, Lichtenberg 47 wieder oben an. Als aktueller Tabellenführer könnte diese Saison ein Aufstieg gelingen, der den Verein zu den top 14 Vereinen auf www.ddr-oberliga.de katapultieren könnte.
Um diesem sensationellen Erfolg einen Schritt näher zu kommen, muss heute aber erst mal Anker Wismar bezwungen werden. Im Vorjahr gab es je einen Heimsieg mit 3:1. Das würden die Lichtenberger gern wieder nehmen. (gk)