Halle gelingt Derby-Sieg gegen Magdeburg

Das war fast schon zu kitschig. Das Sachsen-Anhalt-Derby 2021 in Halle wird als eines der besseren in die ruhmreiche Tradition von HFC Chemie und 1. FC Magdeburg eingehen. Beim 3:2-Sieg der Gastgeber gingen aber erstmal die Gäste durch Amara Condé in Führung. Die glich einer der besten Hallenser, Michael Eberwein, noch vor der Pause aus.

So ging es spannend und mit harten Zweikämpfen weiter. Wobei es den Eindruck machte, dass die Magdeburger mehr auf ihre spielerischen Fähigkeiten setzten und Halle stärker den Kampf annahm.

Das 2:1 von Niklas Kreuzer war allerdings weder spielerisch noch kämpferisch entstanden, sondern mit einem technischen Geniestreich. Sein direkter Freistoß passte durch die etwas offene Mauer. Mit der Einwechslung von Kai Brünker kam zwar wieder mehr Energie in die Aktionen des FCM, allerdings machte Halle das Tor. Terence Boyd setzte sich grenzwertig heftig mit seinem Körper gegen den zurücklaufenden Julian Guttau durch und hatte nach dessen Sturz kein Problem mehr, den Ball an dem insgesamt sehr guten Torhüter Dominik Reimann vorbei ins Tor zu schieben.

Der Konflikt des Bernd Bransch

Doch Halle durfte sich noch nicht endgültig freuen. Magdeburg blieb weiter am Drücker, auch wenn die Aktionen nicht sehr zwingend waren. Ein Fehler der Hallenser Hintermannschaft nutzte der fleißige Brünker zum Anschlusstreffer. Bis zum Abpfiff geht es hin und her. Doch alle Chancen wurden vertan. So feierten die Hallenser ausgelassen den Derby-Sieg. Der HFC ist damit auf Platz 5 der aktuellen Tabelle der DDR-Oberligisten geklettert. Magdeburg bliebt auf Platz 7 hängen.

In einer Choreografie huldigten die HFC-Fans einen früheren Oberliga-Spieler, Bernd Bransch. Der heute 77-Jährige war 72-facher Nationalspieler der DDR und gehörte zum WM-Team 1974. Seinen Einstand bei den Männern von Chemie gab er 1963. Zehn Jahre spielte er dort. Als der HFC 1973 abstieg, wechselte er zu Carl Zeiss Jena, um seine WM-Teilnahme nicht zu gefährden. In Halle nahm man ihm das offenbar bis heute nicht krumm und feiert ihn als Legende.

Das kann auch daran liegen, dass er sich nach seiner Karriere nicht in Jena, sondern in Halle weiter eingebracht hatte. Von 1983 bis 1992 war er sogar Vereinsvorsitzender, Präsident und Manager des HFC Chemie. (guk)

Beitrag von 29. Oktober 2021

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