„Diese Spiele elektrisieren die Fans“

Das wollten die Auer unbedingt vermeiden, sagte Trainer Dirk Schuster nach dem Spiel gegen den Erzrivalen am Sonntag, dem 8. März, in Dresden. Gemeint war die Stimmung im Stadion, die nach dem Anschlusstreffer von Patrick Schmidt kurz vor der Halbzeitpause zum Kochen gebracht wurde. Als Jan Hochscheidt die Auer wenige Minuten nach Anpfiff bereits mit 1:0 in Führung gebracht hatte, war es kurzzeitig etwas ruhiger im Rudolf-Harbig-Stadion. Dann habe seine Mannschaft aber zu leicht die Bälle wieder hergegeben. Dass es zur Halbzeit keinen Rückstand gab, nannte er glücklich. „Statt den Ball zirkulieren zu lassen, haben wir ihn dem Gegner in den Fuß gespielt“, sagte Schuster in der Pressekonferenz verärgert.

www.ddr-oberliga.de befragte ihn zur Tradition solcher Ost-Duelle. Schuster hat in seiner aktiven Zeit von 1986 bis 1990 selbst für Sachsenring Zwickau und den 1. FC Magdeburg in der DDR-Oberliga gespielt.

Herr Schuster, finden Sie das merkwürdig, dass 30 Jahre nach der Wende von den Fans immer noch „Wismut Aue“ gerufen wird, obwohl der Verein sich damals gleich in FC Erzgebirge Aue umbenannt hat?

Nein, überhaupt nicht. Ich denke, dass die Wismut eine wichtige Rolle in der Entstehung und der Vergangenheit des Vereins gespielt hat. Das gehört zum Fan-Repertoire und der Tradition des FC Erzgebirge Aue einfach dazu.

Wünschen Sie sich mehr solcher Derbys mit ehemaligen DDR-Oberligisten wie Dynamo Dresden?

Sie haben doch gesehen, wie diese Spiele die Fans elektrisieren. Die Atmosphäre haben wir doch auf beiden Seiten erlebt. Dazu haben auch unsere Fans maßgeblich beigetragen.

Hoffen Sie deshalb, dass Dynamo in der 2. Bundesliga bleibt, damit es nächstes Jahr wieder diese Duelle gibt?

Das interessiert mich jetzt wenig. Wir müssen selbst erst einmal die 40 Punkte in der 2. Liga holen, danach können wir dann auch mal auf Dresden schielen.

Vielen Dank für das Gespräch. (guk)