Stahl Brandenburg – der Riese schlummert

Traditionsduell in der 7. Liga. Rotation Babelsberg gewinnt 1:0 gegen Stahl Brandenburg – vor 103 Zuschauern.
Stahl Brandenburg spielte bis 1991 insgesamt sieben Jahre in der DDR-Oberliga, spielte 1986/87 sogar im Europapokal. Da gelang der Zuschauerrekord von 18.000. Tatsächlich sollen sogar mehr im Stahl-Stadion gewesen sein. Der Verein brachte Talente wie den späteren DFB-Nationalspieler Steffen Freund heraus. Mit 41 Toren war Frank Jeske der erfolgreichste in der DDR-Oberliga vor Eberhard Janotta (33) und Jan Voß (20). Die meisten Einsätze hatte Christoph Ringk (140) und Detlef Zimmer (135).
Nun ist der Verein in der 7. Liga, der Landesliga Nord in Brandenburg gelandet. Mit einem Sieg nach vier Spielen liegt der Traditionsverein auf Platz 13. Der Riese schlummert.
So (Europa-)riesig war die BSG Rotation Babelsberg zwar nie, bringt es aber immerhin auf neun Jahre in der DDR-Oberliga und hat sogar drei Nationalspieler herausgebracht. Für die DDR spielten Anfang der 1950er Karl-Heinz Wohlfahrt, Johannes Schöne und Willi Marquardt. Schöne machte auch die meisten Spiele für Rotation Babelsberg (214), gefolgt von Karl-Heinz Tietz (203) und Werner Geißler (191). Dann griffen 1960 die Funktionäre ein und in Potsdam begann ein Verschiebebahnhof der besten Fußballspieler, der heute nur noch schwer aufzulösen ist. Sowohl Fortuna Babelsberg als auch der heute im Karl-Liebknecht-Stadion spielende SV Babelsberg sehen sich als legitime Nachfolger der einstigen DDR-Oberligamannschaft.
In der DDR-Oberliga sind beide Vereine nie aufeinander getroffen. Nun also in der Landesliga Nord in Brandenburg. Das 1:0-Siegtor erzielte Armin Schmidt und hält damit in unserer Torjägerstatistik die Fahne der Babelsberger Fußballtradition hoch. Mal sehen, wer sich eher berappelt: Stahl Brandenburg oder Rotation… (guk)

Hier der Spielbericht