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Erstes DDR-Oberliga-Punktspiel auf „westdeutschem“ Boden

Das hätten sich die Planer nicht symbolträchtiger ausdenken können. Am Mauerfall-Wochenende, dem 9. und 10. November, hat Berlin mit zahllosen Veranstaltungen an die Grenzöffnung vor 30 Jahren erinnert. Ein Fußballspiel hätte durchaus noch mit ins Programm aufgenommen werden können. Denn die Begegnung der SG Lichtenberg 47 mit dem FC Rot-Weiß Erfurt hatte historische Dimension.

Zum allerersten Mal wurde ein Punktspiel von DDR-Oberliga-Vereinen auf „westdeutschem“ Boden ausgetragen! Jedenfalls ist nichts anderes bekannt. In der Ewigen Tabelle der DDR-Oberliga, die von uns in moderner Form fortgeführt wird, ist Berlin mit vier Vereinen vertreten: BFC Dynamo, 1. FC Union Berlin, VfB Pankow und SG Lichtenberg 47. Bisher trugen diese Vereine ihre Heimspiele ausschließlich im Osten der Hauptstadt aus. Bis zum 10. November 2019.

Ja, die Mauer ist gefallen. Die 47er mussten wegen Bauarbeiten im eigenen Hans-Zoschke-Stadion im Stadtbezirk Lichtenberg an der Normannenstraße eine Ausweich-Spielstätte suchen und wurden im Stadtteil Moabit fündig. Der liegt im früheren Westberlin, das bekanntlich nicht zur DDR gehörte. Regionalligist Berliner AK  trägt im dortigen Poststadion seine Heimspiele aus. Das liegt zwar nur wenige Schritte von der früheren Berliner Mauer entfernt, aber eben auf Westberliner Gebiet. „Das Stadion und der Platz bieten doch beste Bedingungen. Die Hilfe haben wir gern angenommen“, sagt Lichtenbergs Sportlicher Leiter Benjamin Plötz.

Zwar wurde kurz diskutiert, ob das Poststadion nicht etwas weit weg liegt und die Lichtenberg-Fans von der „Anreise“ abschrecken könnte. Doch davon war keine Spur. Dazu könnte beigetragen haben, dass der Hauptbahnhof nur wenige Gehminuten entfernt liegt. Und dass sich das Stadion im Westteil der Stadt befindet, das bewerten sowieso nur noch die über 50-Jährigen als bemerkenswert. Plötz: „Das ist doch wunderbar, dass es nun ein gemeinsames Berlin gibt.“

881 Zuschauer fanden den Weg zu diesem Spiel ins Poststadion, etwa die Hälfte aus Erfurt. Damit schoben auch sie die 47er vor Fortschritt Bischofswerda in der aktuellen Zuschauertabelle. Dieses ungewöhnliche Spiel endete 4:0 für Lichtenberg und wird aus dem erstgenannten Grund in die Kuriositäten auf www.ddr-oberliga.de aufgenommen werden. Tradition hört nie auf und bringt doch immer wieder Neues zutage! (guk)

Beitrag von 13. November 2019

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